25.11.2020 11:24
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Ernennung von Jürgen Lembke zum Zen-Lehrer

Jürgen Lembke ist nach jahrzehntelanger Zen-Praxis und einer Zeit als Hōshi (Assistenz-Lehrer) am 21. November 2020 von Niklaus Brantschen Rōshi mit Unterstützung von Dieter Wartenweiler Rōshi zum Sensei (autorisierter Zen-Lehrer) ernannt worden. Sein Lehrer-Name KENZAN 堅山 (solider Berg), den ihm Niklaus Brantschen gegeben hat, weist ihn als verlässlich, ruhig und kraftvoll aus.

«Die Berge können ihre Höhe verwirklichen, weil sie die Erde für ihren Aufbau nicht abweisen», heisst es in einem alten chinesischen Text. Dies drückt Jürgens Anliegen gut aus, als Zen-Lehrer den Alltag mit Beruf, Partnerschaft und Familie in die offene Weite der Zen-Haltung zu integrieren. Der Berg, welcher in den grenzenlosen, blauen Himmel aufragt, besteht aus Erde. In dieser säkularen Welt möchte Jürgen als Zen-Lehrer wirken, Himmel und Erde verbindend, allem begegnend ohne zu trennen. Er nennt es das Aufgehen im Sosein unserer Welt.

Im Beisein der Lehrenden-Sangha und von Gästen wurde er im feierlichen Ritual der Dharma-Transmission in die Linie der Zen-Patriarchen aufgenommen. Die Dharma-Transmission hat im Zen eine tiefe Bedeutung: sie ruft als schweigende Übertragung von Herzgeist zu Herzgeist, jap. ISHIN DENSHIN, den Ursprung des Zen und seine Traditionslinien wach und geht der Legende nach auf Buddha Shakyamuni und seinen Nachfolger Mahakashyapa zurück. Zen-Meister Dogen drückt das Offenbarwerden des Herzens so aus: «Als Shakyamuni Buddha den ehrwürdigen Kashyapa von Angesicht zu Angesicht gesehen hat, war dies ein Zeichen ihrer unmittelbaren Verbundenheit. Dies ist die Übertragung von Angesicht zu Angesicht. Und dies geschah nur durch ein Gesicht zusammen mit einem Gesicht. Bei dieser Übertragung hat der Schüler den Meister und der Meister den Schüler immer mit eigenen Augen gesehen.» Mit feinen Strichen hat Jürgen einen Berg gezeichnet auf die Dankeskarte für seinen Lehrer Niklaus, ohne noch um seinen künftigen Namen zu wissen – eine berührende Koinzidenz der Herzen!

In der Transmissionsfeier manifestierte sich der eine Geist, die grenzenlose Weite unseres Daseins. In der dichten und stimmungsvollen Atmosphäre im Zendo des Lassalle-Hauses war dieser zeit- und raumlose Zen-Geist in eindrücklicher Weise spürbar. Unsere Sangha, die Gemeinschaft der Meditierenden, darf sich freuen auf Jürgen Kenzan Lembke, den jüngsten Sensei der Glassman-Lassalle Zen-Linie.

Kathrin Stotz

 

Geplante Zen-Kurse im Lassalle-Haus mit Jürgen Lembke

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