«Wackelkontakt-Beziehung» zu Gott
Aus dem Hamsterrad für drei Monate, einfach einmal raus. Anstelle das Vorzimmer eines Chefarztes zu managen und zu organisieren, als Langzeitgast ins Lassalle-Haus zu gehen. Dies war mein Projekt vom 26.09. bis zum 19.12.2020.
Meine Neugier, Offenheit und die Bereitschaft mich einzulassen auf das, was hier alles passieren kann, hat mich mit vielen wertvollen Schätzen bereichert. Die «Schatztruhe», die ich nach 3 Monaten mit nach Hause nehme, beinhaltet viele Begegnungen und daraus entstandene Beziehungen. So z.B. die Gespräche beim Essen, das Mitarbeiten in der Küche oder im Service, das Wandern in der Freizeit, das wöchentliche geistliche Gespräch, gemeinsame Erlebnisse und Meditationen mit den anderen Langzeitgästen. Manchmal reichte auch einfach nur das Dasein oder Vorhandensein des Anderen. An dieser Stelle denke ich auch an meine «Wackelkontakt-Beziehung» zu Gott.
Eine Fülle an neuen und alten Erkenntnissen wurde mir geschenkt, wie zwischenmenschliche Probleme aufgrund mangelnder Kommunikation, oder wo viel Licht ist, ist auch Schatten. Ein strukturiertes Tagesprogramm mit festen Zeiten für Meditation, Arbeit und Ruhezeiten hat mir sehr zur inneren Ruhe verholfen.
Durch die Besuche verschiedener Kurse wurde es für mich zu einem rundum gelungenen Projekt. Hier möchte ich besonders den Enneagramm-Kurs «Prozesse der Wandlung» bei Noa Zenger und Reto Bühler erwähnen. Bei diesem Kurs wurde mir manches klarer, auch warum ich so bin, wie ich bin. Ich bin sehr dankbar für die wertvolle Zeit, die ich im Lassalle-Haus als Langzeitgast verbringen durfte!
Evelin S.