4. Aug. 2014: Erster Abend in Innichen / San Candido
Zu Fuss nach Jerusalem - Pilgern von Südtirol nach Kärnten
Innichen: Hl.-Grab-Kapelle
Unsere Pilgerschaft in diesem Sommer 2014 beginnen wir in der Hl.-Grab-Kapelle in Innichen (San Candido). Im 17. Jahrhundert machte der begüterte Innichener Georg Paprion zunächst eine Wallfahrt nach Altötting in Bayern. Nach der Heimkehr liess er im Jahre 1632 eine Kapelle errichten, die der Gnadenkapelle von Altötting nachgebaut ist. Doch dies genügte ihm nicht: Er machte sich zu einer Wallfahrt nach Jerusalem auf. Zwei Jahre war er unterwegs, eher er nach Hause kam und im Jahr 1653 eine Nachbildung der Auferstehungs- bzw. Grabeskirche von Jerusalem im Kleinformat vor den Toren der Stadt Innichen erbauen liess: Eine kleine halbrunde Kirche mit einem Säulenumgang im unteren Geschoss und einem Rundgang im oberen Stockwerk. In der Mitte des Raumes ist die annähernd würfelige Grabeskapelle nachgebaut, in die man nur sehr gebückt eintreten kann. Auf der Eingangstür ist ein Engel dargestellt, der gerade den Deckel vom Grab zur Seite schiebt.
In dieser Kirche beginnen wir unsere Pilgerschaft 2014 mit dem Wallfahrtspsalm 124, der mit dem Satz schliesst: «Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.»
So stellen wir unser Laufen, Beten und Singen vor den Auferstandenen, der unter einem kleinen Baldachin auf der Grabeskapelle dargestellt ist. Er möge uns begleiten, nicht nur auf dieser Etappe von ein paar Tagen, sondern auf allen unseren Wegen, seien sie bekannt oder neu und fremd: «Der Herr lässt deinen Fuss nicht wanken; er, der dich behütet, schläft nicht.» (Psalm 121, 3)
Franz Mali