18.08.2014 08:37
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Impulse zum Pilgern

Zu Fuss nach Jerusalem - Pilgern von Südtirol nach Kärnten

Die spirituellen Impulse während dem Pilgern waren fünf grossen Themen gewidmet:

  1. neues Wahrnehmen und Neues wahrnehmen: wir begannen, einen achtsamen Umgang mit unseren leiblichen Sinnen einzuüben. Das Ziel war, auch zu erkennen, was über das sinnlich Wahrnehmbare hinausweist.
  2. Aufbrechen, weil Gott zu mir aufgebrochen ist: In klaren, wenigen Worten ruft Jesaja ins Bewusstsein, dass wir Menschen Geschaffene sind, und dass wir so geliebt und behütet sind, wie wir sind. „Ich habe dich beim Namen gerufen.. Wenn du durch das Wasser gehst, bin ich bei dir…wenn du durch das Feuer gehst, wirst du nicht versengt…weil du in meinen Augen teuer und wertvoll bist und weil ich dich liebe… Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir…“ (nach Jes 43, 1-4)
  3. Hindernisse auf dem Weg: wir werden mit biblischen Texten ermutigt, unser eigenes Gebrochensein anzunehmen. So führte Gott selbst sein Volk aus Ägypten heraus (Ex 3, 7-8a). Oder ein kurzes Psalmwort zeigt ebenso die Erfahrung einer Befreiung: „Mit dir erstürme ich Wälle, mit meinem Gott überspringe ich Mauern.“(Ps 18, 30). Das Ungewöhnliche lässt sich im ganz Gewöhnlichen entdecken: Gott in allen Dingen finden!
  4. Berufung: Maria hat Ja gesagt (Lk 1, 38). Auf welche Stimmen, Einflüsse, Signale, Gesprächspartner hören wir? Weshalb bin ich von Gott her gesehen auf der Erde? Was möchte Jesus Christus in mir und durch mich bewirken?
  5. Neue Schritte wagen: Anhand einer Blindenheilung (Mk 8, 22-26) gehen wir der Frage nach, wo mir die Augen aufgegangen sind? Was ist mir bewusst geworden beim Pilgern? Wo will und kann ich nach dem Pilgern neue Schritte gehen?

Dag Hammarskjöld weist uns an: „Ich reise in mich hinein, zum innersten Kern meines Seins, wo DU wohnst. An diesem tiefsten Punkt meines Wesens bist DU immer schon vor mir da, schaffst und stärkst ohne Unterlass meine ganze Person. Und nun öffne ich meine Augen, um DICH in der Welt der Dinge und Menschen zu schauen....Mit neuer Kraft trete ich die Reise nach aussen wieder an, nicht mehr allein, sondern mit meinem Schöpfer zusammen.“

Helen Hochreutener

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