28.05.2013 11:48
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Zen und Frauen

Es gab und es gibt sie – die Frauen im Zen. Doch in offiziellen Dokumenten der zahlreichen Zen-Schulen sind sie nicht zu finden, und noch heute werden einzelne Frauennamen aus den Ahnenreihen gestrichen.  
Lange wird «man» diese Tendenz nicht mehr beibehalten können. Die Frage nach den Frauen im Zen ist «in». Frauen sind im Kommen. Es gibt so viele Zen-Lehrerinnen und -Meisterinnen wie noch nie. Und noch nie ist so intensiv nach bedeutenden Frauen in der langen Tradition geforscht worden wie heute. Ja, es gibt sie, angefangen bei Shakyamuni, Buddhas Tante Majapajapati, die nach längerem Zögern ihres Enkels schliesslich doch in die Gemeinschaft als Nonne aufgenommen wurde. Auch später finden wir einflussreiche Zen-Frauengestalten, sowohl in China als auch in Korea und Japan.  
Einige unterscheiden sich kaum von ihren männlichen Kollegen, wie bereits ihre Namen verraten, beispielsweise Eiserner Besen Liu, eine Ebenbürtige von Meister Isan. Wen wundert es, dass andere sich auf die Weiblichkeit besinnen und Körperlichkeit wie Sexualität in ihren Koan thematisieren?
Linda Lehrhaupt und ich werden uns in den nächsten Jahren dem Thema Zen und Frauen explizit widmen. Welche Frau, welcher Mann ist neugierig, auf diese Forschungs- und Entdeckungsreise mitzukommen? Und wer möchte sich von der Weisheit der Zen Ahninnen inspirieren lassen?
Ein erstes Seminar findet vom 17.-20.6.2013 statt.
Anna Gamma

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