20.05.2014 09:23
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Unser Leben sei ein Fest

Sonntagmorgen, in einer Kirche im Zürcher Unterland. Der sonst so stille Raum ist mit Flüstern und leisen Gesprächen gefüllt. Die Plätze füllen sich rasch, schnell noch mit der Tasche einen Sitz reservieren. Vom Kleinkind bis zur Grossmutter sind alle Generationen vertreten – ein ungewohntes Bild. Aber schön. Im Vorfeld hat Don Remo gewarnt, er wolle keine italienische Markt-Atmosphäre in der Kirche. Nein, Markt, Händler im Tempel, das kommt nicht gut, das wissen wir. Doch die Stimmung ist eine andere. Die Luft vibriert vor Erwartung.
Und schon strömen sie herein, in Zweierreihe, mit ihren Mönchsgewändern und ihren brennenden Taufkerzen, die Erstkommunionskinder, derentwegen die Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt ist. Und ja, sie sind ganz bei der Sache, ernst und konzentriert. Machen keine Dummheiten mit den brennenden Kerzen. Sagen an der richtigen Stelle „ich widersage“ und „ich glaube“. Und werden so offiziell an die Tafel des Herrn geladen. Die Gemeinde stimmt das Lied an „Unser Leben sei ein Fest“. Und man wünscht sich, diese schöne Stimmung, erwartungsvoll und feierlich, möge lange anhalten und immer wieder zu finden sein – wenn schon nicht jeden Sonntag, so wenigstens in der Erinnerung der Erstkommunikanten an ihrem besonderen Tag.

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