Ein Gespräch mit Beat Stöckli, Leiter der Gartenwochen in Bad Schönbrunn
«Im Park des Lassalle-Hauses sind Entdeckungen möglich!»
Er ist Gärtner mit Leib und Seele – und mit einem Blick für Gärten als Lebensräume: Beat Stöckli freut sich auf die Gartenwoche in Bad Schönbrunn, die er dieses Jahr zum ersten Mal leitet. Ein Gespräch über spezielle Wochen im Grünen und kleine Aufsteller.
Wie sind Sie auf das Lassalle-Haus aufmerksam geworden?
Ich kenne Edith Zemp, die bis letztes Jahr die Gartenwochen leitete, von der Arbeit im Botanischen Garten der Uni Basel. Als Josef Seleger, der Landschaftsarchitekt des Parks mit dem Leiten der Gartenwoche aufhörte, fragte mich Edith Zemp als Co-Leiter an.
Sie waren sieben Jahre lang Co-Leiter der Gartenwoche: was gefällt Ihnen daran besonders?
Zum einen ist es die Woche mit den Kursteilnehmenden im Allgemeinen und zum anderen natürlich das gemeinsame Gärtnern und das Erleben des Parks während den unterschiedlichen Jahreszeiten. Noch keine der über 20 Gartenwochen war gleich wie die andere.
Worauf freuen Sie sich an der diesjährigen Gartenwoche?
Die beiden Gartenwochen im Jahr 2015 sind aussergewöhnlich und bringen Neues. Ich freue mich, zusammen mit der neuen Co-Leiterin Karin Eder und den Teilnehmenden den Park auch während dem Umbau des Lassalle-Hauses in Schuss zu halten. Die Tatsache, dass wir im Menzingen wohnen und in Bad Schönbrunn arbeiten werden, wird wohl auch Unvorhersehbares mit sich bringen. Abwechslungsreichen Gartenwochen steht in dem Sinne eigentlich nichts im Wege. Schön, dass ich gemäss Teilnehmerliste auch dieses Jahr auf bekannte Gartenwochen-Teilnehmende zählen darf.
Wie motivieren Sie dieses Jahr die Teilnehmenden, rund um eine Baustelle zu arbeiten?
Auch die diesjährigen Gartenwochen sollen für alle ein gutes Erlebnis werden. Während der Gartenwoche werde ich darauf achten, dass wir soweit wie möglich dem Baustellenbetrieb ausweichen können. Zudem bin ich überzeugt, dass während dem Gärtnern der Betrieb im und ums Haus ein Stück weit in den Hintergrund rückt. Wenn das Lassalle-Haus 2016 frisch renoviert seine Türen wieder öffnet, soll ein gepflegter Park das Seine zum Gesamterlebnis beitragen – und dazu sind auch in diesem Jahr Arbeiten im Park nötig. Diese können nur dank dem engagierten Einsatz der Gartenwochen-Teilnehmenden erledigt werden.
Welche Fragen oder Anliegen der Teilnehmenden bringen Sie ins Schwitzen?
Die Vielfalt an möglichen Fragen zu Gartenthemen ist riesig. Da liegt es auf der Hand, dass ich nicht immer eine Antwort parat habe. In den Gartenwochen gehen wir gerne auf persönliche Gartenfragen der Teilnehmenden ein. Auf der Suche nach Antworten werden dabei auch schwere Bücher gewälzt. Dies bringt mich dann des Öfteren ins Schwitzen.
Was liegt Ihnen besonders am Herzen, das Sie den Gartenwochen-Teilnehmenden weitergeben möchten?
Mir ist es wichtig, dass Parks und Gärten Lebensraum sowohl für den Menschen wie auch für heimische Pflanzen und Tiere sind. In einer vielfältig gestalteten Grünanlage lassen sich grössere und kleinere Juwelen aus der Pflanzen- und Tierwelt entdecken: Orchideen, Streifenfarn, Ameisenlöwe, Gelbbauchunke und Mönchsgrasmücke... Im Park des Lassalle-Hauses sind solche Entdeckungen möglich! Ich wünsche den Teilnehmenden viele dieser unerwarteten Begegnungen.
Wofür schlägt Ihr Herz – ausser für schöne Gärten?
Ich freue mich auf erste Entdeckungen im Garten zusammen mit meinem kleinen Sohn und auf Streifzüge mit der Familie fernab der Kinderwagen-tauglichen Wege. Zudem engagiere ich mich im Natur- und Umweltschutz, insbesondere im Natur- und Vogelschutzverein Aarwangen. Mein Herz schlägt auch noch fürs Zeichnen, Malen und Gestalten. Doch diese Tätigkeit beschränkt sich seit einigen Jahren leider zeitbedingt auf einzelne Auftragsarbeiten.