Dokumentarfilm über Pater Lassalle
Am Gönnersalon vom vergangenen Sonntag wurde den geladenen Gästen ein besonderer Leckerbissen serviert: Der Regisseur Christof Wolf SJ, Leiter der Filmproduktionsfirma Loyola Productions in München, stellte den Trailer seines Dokumentarfilmes über Pater Lassalle zum ersten Mal einem breiten Publikum vor.
Unter dem Titel „Hugo Makibi Enomiya-Lassalle (1898 – 1990). Brückenbauer zwischen Zen und Christentum“ geht der Film den Spuren von Lassalles Leben und Wirken nach und zeigt, wie sein spirituelles Erbe von Lehrern und Schülern der Glassman-Lassalle-Zen-Linie weitergetragen wird.
Hugo Lassalle selbst hat kaum je von sich gesprochen. Was sein Innerstes bewegte, hat er nur seinen Tagebüchern anvertraut. Wer war dieser Brückenbauer zwischen West und Ost wirklich, der trotz intensiver spiritueller Praxis immer wieder an sich zweifelte?
Als Lassalle 1943 sein erstes Zen-Sesshin absolviert, geht es ihm noch nicht explizit um interreligiösen Dialog. Impuls ist vielmehr sein Wunsch, die japanische Kultur, in der er als christlicher Missionar seit 14 Jahren lebt, besser kennenzulernen. Mit intensiver, regelmässiger Zen-Praxis unter der Leitung namhafter Zen-Meister beginnt er erst 1956.
Japanische Christen auf dem Zen-Weg zu gewinnen, ist jedoch nicht so einfach, wie der Missionar Lassalle sich das vorgestellt hatte. Die meisten können Zen-Meditation nicht mit der christlichen Botschaft verbinden. Und auch Lassalles Vorgesetzte stehen seinem Vorhaben sehr skeptisch bis ablehnend gegenüber.
Hingegen scheinen die Europäer geradezu sehnsüchtig auf das Erfahren von Leere gewartet zu haben. Initialzündung für die Meditationsbewegung im deutschsprachigen Raum ist eine Tagung von 1967, wo Lassalle über Zen und christliche Mystik spricht. Von da an entstehen allenthalben Zen-Zentren in christlichen Häusern. Lassalle selbst wird zum Vortragsreisenden und leitet mehr als dreissig Sesshin pro Jahr.
Bei allem äusseren Erfolg wird Lassalle immer wieder von Selbstzweifeln geplagt. Kurz vor seinem Tod schreibt er: „Ich muss mit der ‚Angst‘ leben. Leute, die mich kennen, merken das nicht – aber sie kennen mich im tiefsten doch nicht. Ich bin ein Krüppel, aber meine Freunde und Bewunderer sehen es nicht und glauben es auch nicht. Andererseits bin ich im geistlichen Sinn überreich beschenkt. Aber das ist mein Geheimnis, und wird es wohl bleiben bis in den Tod.“
Wie lässt sich erklären, dass dieser Mann, der sich selbst und dem andere zunächst nichts zutrauten, solche Wirksamkeit entfaltete? Gibt es eine Kraft, die aus der Schwäche kommt? Ist die Meditation, die äusserlich so passiv wirkt, der Ursprung dieser Kraft?
Holen Sie sich einen Vorgeschmack dieses Films: den Trailer können Sie hier anschauen.
Weitere Informationen zum Regisseur Christof Wolf und den „Loyola Productions Munich“ finden Sie hier. Der Regisseur ist ausserdem dankbar um jede Art von Zuwendung zur Realisation dieses anspruchsvollen Films.