18.06.2015 16:28
von

Christian Rutishauser über die Enzyklika von Papst Franziskus

Die Umwelt als Schöpfung ansehen

Die Bibel liefere keine Gebrauchsanweisung, wie wir mit der Erde umzugehen haben, wohl aber Inspirationen, Orientierungen, Werthaltungen, meint Christian Rutishauser im Gespräch mit Susanne Brunner auf Radio SRF. Die Sorge um den Planeten ist für die Menschen Pflicht – Erde und Mensch sind Teil der Schöpfung, und der Mensch soll als Stellvertreter des Schöpfers die Erde bewirtschaften:  das ist der Sinn des vielzitierten Ausschnittes aus dem 1. Buch Mose «Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über alles Lebendige, was auf Erden kriecht!»

Der Titel der Enzyklika, «Laudato sii», ist angelehnt an den Sonnengesang des Hl. Franziskus von Assisi, in dem er die Mutter Erde, die Sonne, und alle Lebewesen als Familie anschaut – und zu seiner Familie soll man schliesslich Sorge tragen. So definiert Papst Franziskus etwa die Erdatmosphäre als Gemeingut der Menschheit und kritisiert unsere Konsumhaltung sowie unseren teilweise blinden Technikglauben. Diese Enzyklika, so Rutishauser, ist ein Meilenstein in der Lehre der katholischen Kirche und wird uns noch lange beschäftigen.

Hören Sie das Gespräch hier.

Zurück