18.07.2013 09:14
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Mäandern

Am zweiten Pilgertag hat sich überraschend eine Perspektive eingestellt: Vor zwei Jahren sind wir auf kürzestem Weg durch das Südtirol gepilgert, lagen doch 4000 km bis Jerusalem vor uns. Nun wählen wir kleinere Etappen, suchen angenehmere Wanderwege und machen Abstecher zu einer Kapelle, einem Schloss oder Aussichtspunkt. So gehen wir zuweilen auf demselben Weg wie vor zwei Jahren, doch mäandern auch rechts und links von der alten Route. Es ist, als ob ich von verschiedenen Seiten auf den Weg nach Jerusalem schaue. Einmal aus dieser, dann aus jener Perspektive. Was sich ganz natürlich durch die Wahl der jetztigen Route ergibt, empfand ich sofort als Metapher: Wiederkäuen und von verschiedenen Seiten nochmals auf das Pilgern von 2011 selbst, die Veranstaltungen, den Film und das Buch schauen. Nachklingen lassen, Aspekte entdecken, die ich noch nicht gesehen habe, eine Relektüre machen, neu fruchten lassen.

P. Dr. Christian M. Rutishauser SJ

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