30.10.2012 20:42
von
Niklaus Brantschen SJ

Seit Tagen türmen sich auf meinem Schreibtisch Briefe und Karten mit guten Wünschen zu meinem 75. Geburtstag und zum neuen Buch MEHR ALS ALLES. Und die Mail-Box quillt über. Das freut mich, bringt mich aber auch in eine gewissen Not. Ich frage mich, wie ich den Post Berg abtragen und die Box in nützlicher Frist leeren kann. Und prompt spricht mich Andrea Zwicknagl auf dem Gang an: „Weisst Du, dass wir jetzt einen Blog auf der neuen Website haben? Magst Du nicht da die Echos auf Dein Fest verdanken?“ Und ob ich das will.

So greife ich zu und sage Dank

  • allen, die bei der gelungenen Buchpräsentation in Anwesenheit von Pater Provinzial und der Lektorin von Kösel dabei waren und nachher auf meinen Geburtstag angestossen haben,
  • allen, die kommen wollten oder schon auf dem Weg waren und vom unerwarteten Schneefall abgehalten wurden,
  • allen, die mir mit einem Brief oder mit einer kürzeren oder längeren Mail gratuliert haben,
  • allen, die mir über andere Grüssen ausrichten liessen
  • allen, …

Die Lateiner unterscheiden Zwischen Dank sagen (gratiam dicere) und Dank durch Taten bezeugen (gratias agere). Dank gesagt habe ich. So bleibt mir das Bemühen, auch in Zukunft und solange Gott will, mich einzusetzen für eine friedlichere und gerechtere Welt, um es einmal etwas hochtrabend auszudrücken. In meiner letzten Sonntagskolumne in der Südostschweiz habe ich es so formuliert:

Kürzer, aber nicht leiser treten möchte ich. Nicht auf sanften Pfoten daherkommen. Denn ich bin nicht bereit, dem, was Gang und Gäbe, was „gäbig“ ist, zu folgen. So wie ich nicht bereit bin, den Zustand der Welt und Sätze wie „Kriege hat es immer gegeben und wird es immer geben“ unwidersprochen hinzunehmen. Schon gar nicht bin ich bereit, meinen gegenwärtigen Bewusstseinsstand und mein momentanes Selbst- und Weltverständnis als endgültig und abgeschlossen anzusehen. „Immer noch“ breche ich auf zu neuen Horizonten.

Buchhinweis: Niklaus Brantschen, Mehr als Alles, Kösel, 2012

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