Tanz-Performance von Pater Saju George
Tanzend mit dem Göttlichen verbunden
Mit einer Handvoll Blütenblätter eröffnet Pater Saju den Abend: stampfenden Schrittes und doch mit einer eindrücklichen Leichtigkeit markiert er die Bühne als heiligen Ort, legt die Blütenblätter als symbolische Gabe auf den Boden. Danach nimmt er das Publikum auf eine Reise mit, auf der es den tanzenden Gott Shiva kennen lernt: in der einen Hand eine kleine Trommel, mit der er das Universum erschafft, die andere Hand zum Symbol des Feuers gespreizt, der alles zerstört. Der ewige Kreislauf von Schöpfung, Zerstörung und Neuerschaffung. Mit der einen Ferse bricht Shiva zudem einem Dämon das Rückgrat. Der alte indische Tanz der Bharatanatyam-Tradition hat seinen Ursprung als Tempeltanz und erzählt Geschichten – von Gottheiten, und von der Sehnsucht des Menschen nach dem Göttlichen. Dieselbe Tanzform nutzt Pater Saju, indischer Jesuit und vielfach ausgezeichneter Tänzer, um Geschichten aus der Bibel darzustellen. An diesem Abend etwa die Ostergeschichte mit der Kreuzigung, Tod und Auferstehung Christi. Von vier indischen Musikern begleitet, steckt er das Publikum mit seiner Freude am Tanz an, lässt es dessen sakrale und spirituelle Dimension spüren und verkörpert so auf einzigartige Weise den interkulturellen und interreligiösen Dialog, der im Lassalle-Haus gross geschrieben wird.